Sparta

Sparta: Eine Geschichte des Scheiterns

“Ein Leben, in dem du viele Fehler machst, ist nicht nur ehrenwerter, sondern auch lebenswerter, als ein Leben, in dem du gar nichts machst.”

George Bernard Shaw

Der ideale Aufenthalt in Sparta

Ich komme nach einer ruhigen Fahrt gegen Mittag in Sparta an. Die Sonne scheint, obwohl es kalt ist. Ich finde ohne Probleme einen Parkplatz in der Straße direkt vor meiner Unterkunft. Meine Laune ist mehr als gut. Entspannt lade ich meine Reisetasche aus und sehe mir das saubere Apartment an, das für eine Nacht mein Zuhause auf Zeit sein wird. Danach mache ich mich auf, Sparta zu Fuß zu erkunden. Begeistert mache ich ein Selfie vor der Statue von König Leonidas, den man – wenn schon nicht aus dem Geschichtsunterricht – doch zumindest aus dem Film „300“ kennt.

Wie selbstverständlich erkundige ich mich auf Griechisch bei einer Passantin nach dem Weg. Ich frage sie, ob sie mir ein gutes Restaurant empfehlen könne. Der Weg dorthin ist schnell zurückgelegt. Zufrieden lasse ich mich in eine der weichen Bänke fallen und bestelle etwas zu trinken, natürlich ebenfalls auf Griechisch. Auch das Essen lässt nicht zu wünschen übrig. Mein Verdauungsspaziergang führt mich durch die lebhafte Innenstadt und ich falle glücklich ins Bett.

So hätte mein gewünschter Tag in Sparta ausgesehen. Doch anders als zum Beispiel in Mykene oder Epidauros, hat dieser Tag nicht stattgefunden. Meine Reise nach Sparta war für Anfang Januar angesetzt, doch aufgrund der Tatsache, dass ich mir nach Kalambaka eine ordentliche Grippe eingefangen habe, entschloss ich mich dazu, die Reise abzusagen. Mein Vermieter in Sparta war so dankbar, dass ich mich zeitnah bei ihm gemeldet habe, dass ich sogar mein Geld zurückbekommen habe, obwohl das in den Buchungsbestimmungen nicht vorgesehen war.

Vorbereitungen auf den Aufenthalt in Sparta
Vorbereitungen auf den Aufenthalt in Sparta

Wenn der Plan nicht aufgeht…

Dann macht man einen neuen. Zumindest sehe ich das so. Denn auf meiner bisherigen Reise habe ich vor allem gelernt, immer damit zu rechnen, dass etwas Unerwartetes passiert. Meine Reisepläne gehen selten genau so auf, wie ich es gerne hätte. Sei es, weil ich, wie in Budapest, keinen Parkplatz finde und mich mit örtlichen Baustellen auseinandersetzen muss. Oder weil ich, wie auf der Fahrt nach Asini, die Leitplanke begrüße.

Generell tendiere ich dazu, viel im Voraus zu planen. Es macht mich nervös, wenn im Vorfeld irgendein Aspekt der Reise – und sei er noch so unbedeutend – nicht geregelt ist. Ich bin gerne vorbereitet. Allerdings besteht das Leben nicht nur aus einem festen Skript, dem es zu folgen gilt. Spontanität und Einfallsreichtum gehören für mich ebenfalls dazu.

Mein Griechisch ist inzwischen wieder auf einem desolaten Stand, da ich bei zwei Wochen Bettruhe mit Grippe andere Sorgen hatte als Vokabeln zu lernen. Außerdem habe ich den Aufwand schlicht und ergreifend unterschätzt. Gepaart mit einer Phase, in der ich viele berufliche Projekte koordinieren musste, und der emotionalen Auseinandersetzung mit mir selbst – das ist wirklich anstrengend – ist das Resultat nach drei Monaten Griechenland für mich in Puncto Sprache ernüchternd. Ich werde versuchen das in Italien besser zu handhaben (wie, weiß ich noch nicht).

Griechische Mentalität

Was ich aus Griechenland mitnehme, ist nicht nur eine entspanntere Lebenseinstellung, sondern auch ein Hang zur Improvisation. Der Staat scheint in diesem Land nicht für die Bürger zu arbeiten, eher gegen sie. Daraus ist ein soziales Netz entstanden, auf das man sich im Ernstfall verlassen kann. Selbst wenn es sich um fremde Menschen handelt, die Hilfe benötigen. Bei der Hilfsbereitschaft und der Herzlichkeit hinken wir in Deutschland definitiv größtenteils hinterher. Auch, was die Lebensfreude angeht, könnten wir von den Griechen noch einiges lernen.

Keine weiteren Impressionen aus der Umgebung von Sparta

Normalerweise kommt an dieser Stelle immer eine Bildergalerie. Da ich keine Fotos habe, gibt es daher auch keine Galerie.

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