Die Innenstadt von Bomba

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Bomba – In der Welt von „Herr der Ringe“

„Die Natur muss gefühlt werden.“

Alexander von Humboldt

Umweit von Piane d’Archi-Quadroni liegt der Ort „Bomba“. Sofort stellen sich bei mir Assoziationen zu dem Lied „Bomba“ von King Africa ein. Natürlich setze ich mir ausgerechnet an einem verregneten Tag in den Kopf, diese Stadt erkunden zu wollen. Zuerst muss ich mein Fahrzeug jedoch die steilen Straßen hinauf manöverieren. Mit den 69 PS, die der Wagen hat, ist das eine Herausforderung, die ich natürlich gerne annehme.

Willkommen im Ort namens Bomba
Willkommen im Ort namens Bomba

Wie die Zeit in Bomba stillsteht

Bereits auf dem Weg den Berg hinauf, bietet sich mir ein beeindruckendes Panorama. Kein Wunder, denn ich bin schließlich von Nationalparks umgeben. Tatsächlich liegt Bomba fast an der Spitze des Hügels. Die Parkplatzsuche wird bei diesen Steigungen jedoch zu einer richtigen Gradwanderung. Die Straße, die ich mir ausgesucht habe, befindet sich direkt am Abgrund, unweit der Kirche von Bomba.

Als ich mein kleines Auto endlich zu einem Parkplatz befördert habe, ohne es – und damit selbstverständlich auch mich – in den Abgrund zu stürzen, atme ich erst einmal auf. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich vor lauter Anspannung den Atem angehalten hatte. Nachdem ich ausgestiegen bin, geht vorläufig nichts mehr. Denn ich starre mit offenem Mund einfach vor mich hin. Der Ausblick, der sich mir bietet, ist atemberaubend schön. Ein wenig fühle ich mich an den Film „Der Herr der Ringe“ erinnert. Fast schon warte ich darauf, dass sich auf der Ebene vor mir wilde Schlachtszenen abspielen.

Blick über die Ebene von Bomba aus
Blick über die Ebene von Bomba aus

Irgendwann beruhigt sich meine Phantasie auch wieder, sodass ich in aller Ruhe Bomba erkunden kann. Leider schüttet es wie aus Kübeln. Aus diesem Grund suche ich in der örtlichen Kirche Zuflucht. Dort scheint der Pastor beziehungsweise Pfarrer gerade erst Feierabend gemacht zu haben. Allerdings hat er vergessen aufzuräumen. Überall steht hochmoderne Musikausrüstung herum. Vielleicht haben die hier drin auch eben ein Rockkonzert abgehalten? Möglicherweise ist Bomba tatsächlich eher ein Dorf, sodass sich hier eh keiner an den Instrumenten bedienen wird.

Die Einheimischen betrachten mich skeptisch. Sie sind wohl keinen Besuch um diese Jahreszeit gewöhnt. Allerdings halten sich meine Begegnungen aufgrund des Wetters sehr in Grenzen: Ganze drei Leute kommen mir entgegen. Genau so stelle ich mir eine Geisterstadt vor. Auf den Hund, der auf einmal vor mir steht und mich anbellt, hätte ich hingegen verzichten können. Langsam gehe ich rückwärts, da er natürlich (wie sollte es auch anders sein?) nicht angeleint ist.

Naturschauspiele en masse

Bachlauf in der Nähe des Wasserfalls
Bachlauf in der Nähe des Wasserfalls

Am Postamt vorbei, über die Straße und schon kommt der örtliche Park in Sicht. Der übt eine merkwürdige Anziehungskraft auf mich aus. Kurzentschlossen gebe ich meinem Bauchgefühl nach. Wenige Minuten später bietet sich mir ein unerwarteter Anblick – Bomba verfügt doch wirklich über einen Wasserfall. Damit hätte ich nun nicht gerechnet. Fasziniert schaue ich dem Wasser zu, wie es den Berg hinabschießt.

Schließlich gelingt es mir doch, mich von dem Anblick wieder loszureißen. Es fällt mir auch gar nicht so schwer. Denn inzwischen sind meine Füße fast vollkommen durchnässt. Ich hätte doch die Gummistiefel einpacken sollen. Damit ich nicht krank werde, mache ich mich auf den Rückweg zu meinem Auto. Das finde ich in dem kleinen Ort zum Glück ohne weitere Zwischenfälle. Dort drehe ich als erste Amtshandlung die Heizung voll auf.

Der "Lago di Bomba" bei Regenwetter
Der „Lago di Bomba“ bei Regenwetter

Da ich froh bin, mein Fahrzeug auch wieder heil die entsprechende Straße hinunterbefördert zu haben, möchte ich sehen, wohin mich der Weg führt. In den schmalen Gassen von Bomba jetzt zu wenden, erscheint mir, als würde ich mein Glück herausfordern. Und es zeigt sich, dass ich belohnt werde: Vor mir in der Ebene liegt der „Lago di Bomba“ – ein überaus majetätischer See. Zum Schwimmen ist es natürlich zu kalt, sodass ich mich nach einer kurzen Entdeckungstour zu Fuß endgültig von dem Ort verabschiede.

Weitere Impressionen aus Bomba

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